Diplomierte FigurenspieltherapeutIn
Oftmals geschieht es, dass Menschen seelische Belastungen erleiden und dadurch die innere Sicherheit und das Gleichgewicht verlieren. Symptome, Veränderungen können auftreten und Anlass geben, nach einer hilfreichen Unterstützung oder Lösung zu suchen. Puppen, Figuren und Requisiten haben in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen seit alters her eine magische, symbolhafte Ausstrahlung und im weitesten Sinne eine pädagogische und therapeutische Bedeutung.
Was ist therapeutisches Figurenspiel?
Figurenspieltherapie ist eine psychotherapeutisch orientierte Spiel- und Kunsttherapieform angelehnt an C.G. Jung und wird bei Kindern und Erwachsenen angewendet. Die Figur oder Puppe dient als therapeutisches Medium. Ergänzende Interaktionen, z.B. spielerische, kreative Tätigkeiten wie Geschichten erzählen, Malen und Zeichnen begleiten den therapeutischen Prozess.
Was geschieht im therapeutischen Figurenspiel?
Aus einer grossen Auswahl von Handfiguren, Tierfiguren und Requisiten, wählt das Kind oder der Erwachsene diejenigen aus, die seinem inneren Bedürfnis entsprechen. Das innere Wissen beeinflusst die Wahl der Figuren. Das Kind oder der Erwachsene gibt mit den ausgewählten Figuren dem inneren Erleben eine Gestalt. Eigene Geschichten und Handlungsabläufe werden gespielt, in denen sich Probleme und Konflikte symbolhaft widerspiegeln können. Vor allem Kinder sind oft nicht in der Lage, mit Worten auszudrücken, welche Sorgen, Ängste und Schwierigkeiten es belasten. Deshalb sind die Geschichten symbolhafte Botschaften.
- Im Rollenspiel kann das Kind oder der Erwachsene seine Probleme, die momentane Lebenssituation oder eine diagnostizierte Krankheit darstellen, durchspielen und durchleben. Die entstandenen Bilder ersetzen die Worte, die vor allem für Kinder (besonders bei emotionalen Belastungen) oft schwer zu formulieren sind. Eine innere Auseinandersetzung findet statt, der psychische Prozess und die Weiterentwicklung werden unterstützt und Lösungen gefunden
- Die spielerische Auseinandersetzung leitet einen psychischen Prozess ein, der von der Therapeutin, dem Therapeuten aufmerksam beobachtet, begleitet sowie mit gezielten Interventionen während des Spiels und mit ausgesuchten Geschichten und Volksmärchen unterstützt wird.
- Unter Anleitung der Therapeutin, des Therapeuten erhält das Kind und der Erwachsene die Möglichkeit, seine Konfliktsituation bewusst oder unbewusst zu verstehen und Lösungsmöglichkeiten auszuprobieren und zu finden.
- Eine einfache Modelliertechnik ermöglicht es dem Kind und dem Erwachsenen, Spielfiguren herzustellen, die den Therapieprozess unterstützen.